Mittwoch, 12. September 2012

Spannender Pokalkrimi

Der Sprung an die Tabellenspitze setzte bei den Buchholzern in der zweiten Runde des Berliner Pilsner Pokals erstaunliche Kräfte frei. Gegen den Bezirksligisten BFC Tur Abdin fiel die Entscheidung erst zum Ende der Verlängerung. Die erste Halbzeit verlief bei starkem Dauerregen sehr ausgeglichen. Hochkarätige Chancen wurden von beiden Torleuten glänzend vereitelt. Ein maßgerechtes Zuspiel von Eric Anders erreichte Buchholz-Torjäger Tobias Otto, der die vermeintliche Führung erzielte, aber wegen der knappen Abseitsstelung noch zurückgepfiffen wurde(17.) Nur fünf Minuten später bediente Anders Otto erneut, der aus vollem Lauf zum 1:0 in die kurze Ecke verwandelte. SVB-Außenstürmer Michel Thurm lief gleich zwei mal allein auf Tur Abdins Schlussmann zu, verpasste aber den Vorsprung auszubauen. Beim Nachsetzten von Alexis Schmoldt wurde dieser von Abdins Torhüter von den Beinen geholt, der Elfmeterpfiff blieb jedoch aus. So blieb es bei der knappen, aber nicht unverdienten Führung des Gastgebers. Nach der Halbzeitpause kam die Sonne wieder zum Vorschein, auch der Spielverlauf wurde auf den Kopf gestellt. Der Bezirksligist bestrafte mit einem langen Ball den Stellungsfehler in der Buchholzer Abwehr, und kam durch Beysan überraschend zum Ausgleich. (1:1/ 46.) Die Gäste tauchten gefährlicher vor dem Tor auf, scheiterten mehrmals am gut reagierenden Tobias Weigt im Tor. Mit der Einwechslung von Robert Lemke versuchte Trainer Suchanek, sich aus den Zwängen des Bezirksligisten zu befreien. Der Joker stach zu und traf nur wenige Minuten später aus der Distanz zur erneuten Führung. (2:1/70.) Die Freude hielt nicht lang an. Zwar konnte Michel Thurm nach einer Ecke noch für den bereits geschlagenen Weigt auf der Linie klären. Mohras harmlos getretener Freistoß sorgte dann doch für den Ausgleich. Erinnerungen aus dem letzjährigen Auswärtsspiel bei Marzahn wurden wach, bei dem Tobias Weigt ein ähnliches Maleur passierte, und ihm der Ball durch die Hände ins Tor rutschte. Doch die Buchholzer bewiesen Moral, versuchten den sich im Boden vergrabenden Torhüter wieder aufzubauen und selbst für die Entscheidung zu sorgen. Die Gäste schwächten sich selbst, nach einer unnötigen Roten Karte gegen Yildirim (76.) mussten sie verletzungsbedingt auf einen weiteren Akteur verzichten. Die Schlussviertelstunde bestritten sie also mit zwei Mann weniger und retteten sich dennoch in die Verlängerung, auch weil Buchholz die nun auch nummerische Überlegenheit nicht in eigene Tore verwandeln konnte. Tur Abdin wechselte noch ihren Betreuer ein, der aber auch nichts gegen die nun auch spielerische Überlegenheit tun konnte. Michel Thurm scheitert zunächst am staken Schlussmann, aber setzte sofort nach, den Abpraller drückte Tobias Otto über die Linie.(3:2/96.) Als auch Eric Anders Freistoß von der Mauer abgefälscht den Weg ins Tor findet,(4:2/100.), hat selbiger die riesen Chance zur endgültigen Entscheidung, doch scheitert, nach Foul an Michel Thurm,vom Punkt an Tur Abdins Schlussmann.(104.) Bei Tur Abdin keimte noch einmal Hoffnung auf. Nachdem erneut Mohra per Kopf zum 3:4 traf(115.), warfen sie alles nach vorne, um noch irgendwie das Elfmeterschießen zu erzwingen. Weigts langer Abschlag erlief Tobias Otto aus der eigenen Hälfte und legte uneigennützig dem eingewechselten Karsten Dertli quer, der ohne Mühe zum 5:3 einschiebt.(120.) Die Partie war entschieden, dennoch konterten die Buchholzer weiter. Michel Thurm bediente Tobias Otto, der mit seinem dritten Treffer den 6:3 Endstand erzielte.(120.+3) Daraufhin beendete Schiedrichter Daniel Klukas die Partie. Völlig entkräftet sanken die Akteure erleichtert zu Boden, diese Aufgabe haben sie sich auch schwerer gemacht, als es hätte sein müssen. Dennoch waren die Gastgeber glücklich übers weiterkommen, und wünschen sich für die morgige Auslosung der nächsten Runde ein Heimspiel gegen einen attraktiven Gegner. Am kommenden Sonntag(14:15/Rüdesheimerstraße 24/14197 Berlin) steht wieder der Ligaalltag auf dem Programm. Dort gastiert der Tabellenführer der Staffel 2 beim Bezirksliga Absteiger FC Grunewald, der festentschlossen sein wird, den mäßigen Saisonstart auszubessern. Diese Aufgabe wird keineswegs leichter, denn ein angeschlagener Gegner ist umso gefährlicher.

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