Montag, 7. Juli 2014

Pankow grenzt nicht aus!

Nur einen Tag nach dem Welt-Anti-Rassismus-Tag veranstaltete der SV Buchholz seinen ersten Integrations-Cup auf dem Sportplatz in der Chamissostraße. Insgesamt 22 Jungen- und Mädchenmannschaften aus ganz Berlin sind der Einladung zum Turnier gefolgt. „Ausschlaggebend für die Umsetzung war die damalige Situation der Asylbewerber in Hellersdorf. Wir wollten die Kinder so schnell wie möglich aus dieser Lage befreien und in unseren Verein integrieren. Mit dem Integrations-Cup wollen wir ein Zeichen setzen, dass Pankow nicht ausgrenzt und keine Vorurteile hat.“, beschreibt Thomas Müller, 2. Vorsitzender des SV Buchholz, den Ausgangspunkt der Veranstaltung. „Als ich von der Idee des Vereins gehört habe, musste ich mich einfach mit dem Organisationsteam des SV Buchholz in Verbindung setzen“, lobte Mehmet Matur, Präsidialmitglied für Integration des Berliner Fußball-Verbandes, die Initiative des Vereins.
In einheitlich bereitgestellten Trikots verwandelten die Spieler und Spielerinnen das Spielfeld in ein buntes Farbenmeer. „Dieses Bild verdeutlicht, wie vielfältig und bunt Berlin ist“, beschreibt Müller das Konzept der Veranstaltung. Neben Mannschaften des Gastgebers nahmen auch Teams von BSV Hürtürkel, Marathon 02, FC Internationale und der gemeinnützigen Organisationen „Nicht im Abseits stehen“ und „Champions ohne Grenzen“ an den Turnieren teil. Gespielt wurden je 15 Minuten auf vier Kleinfeldern, welche in die Altersklassen E- und D-Jugend der Jungen, sowie D- und C/B- Mädchen unterteilt waren. An diesem Tag ging es nicht in erster Linie ums Gewinnen.
Die Akteure sollten Spaß am Spiel haben und einen fairen Umgang miteinander lernen, welches die Spielerinnen und Spieler eindrucksvoll umsetzten. Zur Belohnung gab es zur Siegerehrung einheitliche Medaillen und jeder durfte das von den jeweiligen Teampaten gesponserte Trikot mit nach Hause nehmen.
Mit Inka Wesely fand auch eine Profi- spielerin von Turbine Potsdam den Weg nach Buchholz. „Ich finde es schön, dass insgesamt zwölf Mädchenmann- schaften an den Turnieren teilnehmen. Es ist schon der Wahnsinn, was hier auf die Beine gestellt wurde.“, bewunderte die U-20 Weltmeisterin, während sie die Autogrammwünsche der neugierigen Spielerinnen erfüllte.
Zwischen den Spielen bot ein buntes Rahmenprogramm mit Hüpfburg und musikalischen Live-Auftritten und ein reichhaltiges Buffet mit Speisen und Getränken aus aller Welt für Unterhaltung und Verpflegung. „Ziel war es, die Mannschaften aus ganz Berlin zusammen zu bringen und auch den Eltern zu vermitteln, dass sie überall Willkommen sind. Denn wenn man sich irgendwo wohl fühlt, kommt man auch gerne wieder.“, führt Matur die Beweggründe fort. Den Ansatz dafür müsse weiterhin bei den Kindern gesetzt werden: „Wenn sie sich näher kennenlernen, dann entstehen erst gar keine Vorurteile. Der Fußball verbindet die verschiedenen Kulturen und Religionen und unterscheidet nicht zwischen Glauben und Hautfarbe.“, betonte Matur erneut die Bedeutung dieser Veranstaltung.
Insgesamt fanden sich neben den 200 Spielerinnen und Spielern auch rund 250 Zuschauer auf dem Gelände ein. Neben den vielen strahlenden Gesichtern bei der Siegerehrung überreichte auch die AOK einen Scheck in Höhe von 1000 €, der hilfebedürftigen Kindern zu Gute kommen soll. Abgeschlossen wurde die Veranstaltung, an der auch zahlreiche Vertreter aus der regionalen Politik teilnahmen, mit dem Einlagespiel der AK 40er und der ersten Frauen des Vereins und dem Live-Auftritt der Band „Arsen“, die mit ihrem Lied „Worte gegen Krieg“ den Grundgedanken des Integrations-Cups wieder spiegelten. Mit dem ersten Integrationscup wurde ein klares Zeichen gesetzt: "Pankow denkt bunt und grenzt nicht aus!"

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