Montag, 17. August 2015

Schongang fast bestraft

Puh, was für ein Spiel. Nicht schön aber spannend bis zur letzten Sekunde war das Auftaktmatch der ersten Herren im Berliner Pilsner Pokal gegen A-Ligist BSC Kickers 1900. Die Partie begann mit 20 Minuten Verspätung, da der angesetzte Schiedsrichter einen Hitzsekollar erlitt. Also sprang der junge Wettengel ein, der zuvor bereits die Partie von Kickers II pfiff. Dies schien nicht das einzige ungewöhnliche zu bleiben. Dabei schien bis zur 80. Minute alles nach Plan zu laufen.
Erfolgreich überstand Buchholz die stürmische Anfangsphase der Gäste. Nach vorne funktionierte zunächst nicht viel, und beinahe legte Anders die Kugel mit einem verunglückten Rückpass dem überraschten Klink selbst ins Netz. Danach schien auch der letzte Akteur in Weiß endlich wach. Nach 20 Minuten flankte Eric Anders dann in die richtige Richtung und fand prompt Thurm, der souverän verwandelte. (0:1/19.) Das Spiel wurde nicht schöner, höchstens aggressiver. Die größtenteils südländischen Gastgeber boten mit ihrem hitzigen Temperament dem Bezirksliga-Aufsteiger über weite Strecken Paroli. Der Ausgleich war nicht weit entfernt, doch Buchholz rettete den knappen Vorsprung in die Pause.
Mit dem zweiten und dritten Tor für Ruhe sorgen!
... galt die Marchroute für den zweiten Durchgang. Und der hätte nicht besser beginnen können. Direkt nach dem Anstoß bekam ein Kickers-Verteidiger den Ball im eigenen Strafraum an die Hand. Klarer Fall Elfmeter. Diesen verwandelte Klotsche mit etwas Dusel (0:2/47.) Als Eric Anders noch einen Freistoß aus rund 30 Metern in den Winkel knallte, schien die Partie entscheiden. (0:3/69.) Direkt nach dem Wiederanstoß passierte Schulz ein ähnliches Missgeschick wie seinem Gegenüber zu Beginn der zweiten Halbzeit. Handspiel im Strafraum, Elfmeter Kickers- doch Klink hält überragend. (70.) Jetzt sollte die Partie doch endlich durch sein, oder? Trainer Peter Rohde nahm sein gesamtes Wechselkontigent auf einmal, was scheinbar Unsicherheit in die Buchholzer Defensive und dem Gegner neuen Mut brachte. Zehn Minuten vor dem Ende verpasste Thurm noch das 0:4. (80.) Unmittelbar danach verschätzte sich Klink beim Herauslaufen, Kickers 5er schob den Ball ins leere Tor, Hahns Rettungsversuch war vergeblich. (1:3/81.) Von nun an stürmte Kickers in einer Tour nach vorne. Mit Erfolg. Kahlenberg kann seinen Gegenspieler nicht mit fairen Mitteln vom Ball trennen - wieder Elfmeter. Erneut ahnte Klink die richtige Ecke, doch dieser Schuss war zu platziert. (2:3/84.) Der Ausgleich lag in der Luft, die Nerven lagen blank - konnte Buchholz den geschmolzenen Vorsprung noch über die Zeit retten? Klotsche verpasste die Entscheidung, und der Schiedsrichter ließ sich in der Nachspielzeit von einer glasklaren Schwalbe täuschen. Wieder war es Kahlenberg, der zu ungestühm im eigenen 16er agierte. Klink sprang ins falsche Eck - der 7er verwandelte erneut und bescherrte seinem Team die Verlängerung. Unfassbar eigentlich.
30 Minuten ausbaden für 10 Minuten Schlaf
In der Verlängerung lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Die letzte vergab erneut Klotsche am glänzend reagierenden Kickers Torhüter 'Micha'. Nun kam also das, was beide Teams vermeiden wollten. Die Glückslotterie Elfmeterschießen:
Kickers beginnt und trifft, Lemcke verschießt, Klink hält, Klotsche schlenzt in den Winkel, Kickers verwandelt, Thurm behält die Nerven, 10er knallt die Kugel über den Zaun, Hahn verlädt den Keeper und Kickers schießt vorbei. 5:6 n.E.
Zusammenfassung im Video
Mit viel Dusel zog der SV Buchholz in die KO-Runde des Berliner Pilsner Pokals ein. Doch dieses Spiel war mehr wert als das pure Weiterkommen. Denn es zeigte den Buchholzern auf, dass Unkonzentriertheiten sofort bestraft werden und 80 % nicht reichen, um zu bestehen.
Diese Partie war auch ein Vorgeschmack was die Buchholzer am kommenden Samstag im ersten Heimspiel der Bezirksliga erwartet. Mit SK Turkyurt wird eine ähnlich spiel- und kampfstarke Mannschaft zu Gast sein, die versuchen wird es den Buchholzern mit vollem Einsatz und kleinen Nickligkeiten schwer zu machen. Da gilt es über 90+x Minuten die Konzentration und Spannung aufrecht zu behalten und auch bis zum Schluss die Ruhe zu bewahren. Anstoß der Partie ist um 14 Uhr in der Chamissostraße.
. Aber auch die Zuschauer müssen ihren Beitrag dazu leisten. Spart es euch, euch mit dem Gegner oder Schiedsrichter anzulegen, der in hitzigen Partien die Gäste ohnehin bevorteilen würde. Also feuert unser Team an, ohne dabei die Gäste zu beleidigen. Denn damit schadet ihr nur der Mannschaft und dem Verein!. Wer sich nicht daran halten kann, darf bitte zu Hause bleiben und bis Sonntag Abend warten, bis an dieser Stelle über die Partie wie gewohnt berichtet wird!

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